Die Menschheit nimmt zunehmend Einfluss auf das über Jahrmillionen entstandene Erdsystem. Sichtbare Anzeichen dieses ‚Anthropozäns‘ sind die globale Klimaerwärmung, die Verschmutzung der Ozeane und der Rückgang der Biodiversität.

In den kommenden Jahren stehen deshalb gesellschaftliche Entscheidungen von zivilisationsgeschichtlicher Tragweite an. Eine fundamentale Frage lautet dabei: Wie lässt sich das Erdsystem ökologisch so stabilisieren, dass Wohlbefinden, Prosperität, Gerechtigkeit, Frieden und Sicherheit für alle Menschen gesichert oder überhaupt erreicht werden?

Das Leibniz-Forschungsnetzwerk „Integrierte Erdsystemforschung“ (iESF) stellt sich vor diesem Hintergrund die Aufgabe, für die Gesellschaft handlungsrelevante Erkenntnisse über die Menschen im Erdsystem zu gewinnen. Insbesondere werden die ökologischen Tragfähigkeiten des Erdsystems bestimmt, Zusammenhänge mit gesellschaftlichen Dynamiken aufgezeigt sowie daraus alternative nachhaltige Entwicklungspfade abgeleitet. Das Netzwerk erarbeitet dazu innovative Grundlagen der integrierten Erdsystemforschung mit hoher gesellschaftlicher Relevanz.

Die Themen reichen zurzeit von theoretischen Grundlagen, Methoden und Modelle der ‚integrierten Erdsystemforschung‘ über die Atmosphäre im Erdsystem, dem Ozean und seinen Nutzungen im Erdsystem, dem Wasserkreislauf und Binnengewässer im Erdsystem, der Biodiversität im Erdsystem bis zur Bioökonomie im Erdsystem, Stadt-Land-Beziehungen im Erdsystem, Umwelt-Migration und Sicherheit im Erdsystem sowie Daten und Werkzeuge der ‚integrierten Erdsystemforschung‘. Der Klimawandel findet durchweg Berücksichtigung.